Das freie Sprechen in einer fremden Sprache kann eine große Hürde darstellen, insbesondere wenn die Angst vor Fehlern und Blamage im Weg steht. Doch dank KI-Sprechtrainern gibt es Mittel und Wege, diese Hemmnisse zu überwinden, zumindest für diejenigen, die bereits über Grundkenntnisse in der Fremdsprache verfügen.
Die Fachzeitschrift "c't" hat drei solcher Dienste - "TalkPal", "Teacher AI" und "Univerbal" - einem ausführlichen Test unterzogen und dabei festgestellt, dass trotz einiger Mängel diese Tools durchaus nützlich sein können, wenn die jeweilige bereits zu einem gewissen Grad beherrscht.
Die Auswahl der Anbieter erfolgte aufgrund verschiedener Kriterien: Alle bieten eine breite Palette beliebter Sprachen an, sind mit vielen Betriebssystemen kompatibel und können im Browser mit Mikrofon und Lautsprecher verwendet werden. Die Preise variieren zwischen 10 und 25 Euro pro Monat, wobei sich bei einem Jahresabo die Kosten deutlich reduzieren. "Talk Pal" bietet sogar kostenlose Grundfunktionen an.
Im Detail ergaben sich folgende Vor- und Nachteile der getesteten Sprechtrainer:
Talk Pal: Mit einer Auswahl von über 60 Sprachen bietet dieser Dienst eine immense Vielfalt. Allerdings setzt er voraus, dass die Benutzer bereits Englisch beherrschen, da die Oberfläche und die Korrekturen ausschließlich in dieser Sprache verfügbar sind. Trotzdem bietet "Talk Pal" eine Vielzahl von Rollenspielen und Debatten, die es den Nutzern ermöglichen, ihre Sprachfähigkeiten zu verbessern.
Teacher AI: Die natürlicher klingenden Stimmen, sowohl männlich als auch weiblich, machen diesen Trainer besonders ansprechend. "Teacher AI" bietet auch mündliche Hinweise und Korrekturen in der Ausgangssprache an, was eine effektive Lernmethode darstellt. Allerdings bemängelt die "c't", dass dieses Tool keine vorgegebenen Rollenspiele bietet und während der Testphase mit Serverproblemen zu kämpfen hatte.
Univerbal: Dieser Dienst zeichnet sich durch eine klare Struktur aus, die mit einem Einstufungstest beginnt und individuelle Lehrpläne erstellt. Die Rollenspiele decken eine Vielzahl von Themen ab und steigern sich im Schwierigkeitsgrad. Eine Besonderheit von "Univerbal" ist die Anpassung der Benutzeroberfläche an die Ausgangssprache. Allerdings bietet der Dienst nur 22 Lernsprachen im Vergleich zu den anderen beiden Anbietern und einige der KI-Stimmen wurden von den Testern als synthetisch klingend kritisiert.
Insgesamt bieten diese KI-Sprechtrainer schon etwas fortgeschritteneren Nutzern eine Möglichkeit, ihre Fremdsprachenkenntnisse zu vertiefen und Hemmungen beim Sprechen zu überwinden, auch wenn es noch Raum für Verbesserungen gibt.