In unserer schnelllebigen Zeit neigen wir oft dazu, uns auf die dringenden Anforderungen des Alltags zu konzentrieren und dabei die langfristige Gesundheit zu vernachlässigen. Doch getreu dem alten Sprichwort "Vorsorge ist besser als Nachsorge" spielen Vorsorgeuntersuchungen eine entscheidende Rolle in der Prävention und Früherkennung von Krankheiten und sind ein wichtiger Bestandteil einer ganzheitlichen Gesundheitsvorsorge. Sie bieten die Möglichkeit, potenzielle Gesundheitsprobleme zu identifizieren, bevor sie sich zu ernsthaften Erkrankungen entwickeln.
Egal ob es um die jährliche körperliche Untersuchung, spezifische Screenings für bestimmte Altersgruppen oder präventive Maßnahmen wie Impfungen geht – regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können die Lebensqualität erheblich verbessern und sogar Leben retten. Wir schauen uns heute die verschiedenen Arten von Vorsorgeuntersuchungen, ihre Bedeutung und die besten Zeitpunkte für deren Durchführung an. Lassen Sie uns gemeinsam den ersten Schritt zu einem gesünderen und längeren Leben machen.
Welche Vorsorgeuntersuchungen gibt es für Erwachsene?
Die Früherkennung bestimmter Krankheiten ist eine wesentliche Präventionsmaßnahme. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen tragen dazu bei, die Gesundheit zu erhalten und die Heilungschancen zu verbessern. Je früher schwere Krankheiten erkannt werden, desto besser sind die medizinischen Reaktionsmöglichkeiten.
Gesetzlich Krankenversicherte haben Anspruch auf verschiedene regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen, die je nach Geschlecht und Alter in unterschiedlichen Abständen angeboten werden:
- Ab 18 bis 35 Jahre (Frauen und Männer): Einmaliger allgemeiner Gesundheits-Check-up in der Hausarztpraxis.
- Ab 20 Jahre (Frauen): Jährliche Genitaluntersuchung (Pap-Abstrich) zur Früherkennung von Krebserkrankungen bei Gynäkologen.
- Bis 25 Jahre (Frauen): Jährlicher Test auf Chlamydieninfektion bei Gynäkologen.
- Ab 30 Jahre (Frauen): Jährliche Brust- und Hautuntersuchung bei Gynäkologen, inklusive Anleitung zur Selbstuntersuchung der Brust.
- Ab 35 Jahre (Frauen): Alle drei Jahre kombiniert zytologische Untersuchung und HPV-Test bei Gynäkologen.
- Ab 35 Jahre (Frauen und Männer): Alle drei Jahre allgemeiner Gesundheits-Check-Up zur Früherkennung von Nieren-, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes in der Hausarztpraxis. Seit Herbst 2021 beinhaltet dieser Check-up einmalig ein Screening auf Hepatitis B- und C-Virusinfektionen.
- Ab 35 Jahre (Frauen und Männer): Alle zwei Jahre Hautkrebs-Screening. Dies darf nur von Ärzten mit entsprechender Genehmigung durchgeführt werden.
- Ab 45 Jahre (Männer): Jährliche Krebsfrüherkennungsuntersuchung der Genitalien und Prostata beim Urologen.
- Ab 50 Jahre (Frauen): Jährlicher Test auf verborgenes Blut im Stuhl zur Darmkrebsfrüherkennung.
- Ab 50 Jahre (Männer): Wahlweise jährlicher Test auf verborgenes Blut im Stuhl oder zwei Darmspiegelungen im Mindestabstand von zehn Jahren.
- Ab 50 bis 75 Jahre (Frauen): Alle zwei Jahre Mammographie-Screening zur Brustkrebsfrüherkennung.
- Ab 55 Jahre (Frauen): Wahlweise alle zwei Jahre Test auf verborgenes Blut im Stuhl oder zwei Darmspiegelungen im Mindestabstand von zehn Jahren.
- Ab 65 Jahre (Männer): Einmalige Ultraschalluntersuchung zur Früherkennung von Aneurysmen der Bauchschlagader.
Zusätzlich bieten einige Krankenkassen freiwillige Leistungen für weitere Untersuchungen an, was individuell mit der Krankenkasse abgeklärt werden sollte.
Wichtige Impfungen für Erwachsene und ihre Abstände
Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten für alle von der STIKO empfohlenen Impfungen. Zusätzlich können Krankenkassen weitere Impfungen als freiwillige Leistungen anbieten. Hier sind einige der empfohlenen Auffrischungsimpfungen:
- Tetanus (Wundstarrkrampf) und Diphtherie: Alle zehn Jahre.
- Keuchhusten (Pertussis): Einmal im Erwachsenenalter (18 bis 60 Jahre).
- Masern: Einmalig, wenn Sie nach 1970 geboren wurden, über 18 Jahre alt sind und einen unklaren Impfstatus haben oder nur einmal in der Kindheit gegen Masern geimpft wurden.
- Pneumokokken: Einmalig ab 60 Jahren.
- Grippe: Jährlich für chronisch Kranke, Schwangere, Personen ab 60 Jahren und Menschen mit erhöhter Infektionsgefahr, wie medizinisches Personal.
- Gürtelrose (Herpes Zoster): Ab 60 Jahren oder ab 50 Jahren bei Vorliegen bestimmter Grunderkrankungen wie Diabetes oder Asthma.
- FSME: Für Personen in Risikogebieten innerhalb Deutschlands, die möglicherweise mit Zecken in Kontakt kommen (die aktuellen Risikogebiete finden Sie im Epidemiologischen Bulletin des Robert-Koch-Instituts).
Ihre Gesundheit liegt auch in Ihren Händen
Vorsorgeuntersuchungen sind ein so wichtiger Bestandteil eines gesundheitsbewussten Lebensstils. Sie bieten die Möglichkeit, Krankheiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, bevor sie zu ernsthaften Problemen werden. Indem Sie regelmäßig an diesen Untersuchungen teilnehmen, investieren Sie aktiv in Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden.
Viele Krankheiten, die bei regelmäßigen Check-ups entdeckt werden können, sind im Frühstadium besser behandelbar und haben eine deutlich bessere Prognose. Außerdem helfen Vorsorgeuntersuchungen dabei, Risikofaktoren frühzeitig zu identifizieren und zu managen, sodass schwerwiegende Erkrankungen oft ganz verhindert werden können.
Gehen Sie zur Vorsorge
Stellen Sie sich vor, wie es wäre, wenn Sie durch eine einfache Untersuchung eine ernsthafte Krankheit verhindern könnten. Jeder Check-up, jede Untersuchung, jede Impfung bringt Sie einen Schritt näher zu einem gesünderen Leben. Es ist leicht, die Wichtigkeit dieser Maßnahmen im hektischen Alltag zu übersehen, aber denken Sie daran: Ihre Gesundheit ist Ihr wertvollstes Gut.
Nutzen Sie die Möglichkeiten, die Ihnen zur Verfügung stehen, und machen Sie Vorsorgeuntersuchungen zu einem festen Bestandteil Ihrer Routine. Vereinbaren Sie noch heute einen Termin bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Ihre Zukunft wird es Ihnen danken. Bleiben Sie proaktiv, bleiben Sie gesund – gehen Sie zur Vorsorge!