Früher stand auf Kiffen in Thailand die Todesstrafe, doch seit 2022 galt es dort als legal. Zwei Jahre lang florierte die Wirtschaft Thailands dank des Cannabis-Tourismus. Doch damit soll nun Schluss sein. Cannabis ist zukünftig wieder verboten in Thailand. Grund dafür ist der stark ansteigende illegale Cannabiskonsum bei Minderjährigen und einem erheblichen Anstieg von Straftaten unter Drogeneinfluss.
Die Legalisierung versprach Entlastung für die überfüllten Gefängnisse und die Ankurbelung des Tourismus und der Wirtschaft nach der Corona-Pandemie. Und tatsächlich schien diese Rechnung aufzugehen.
Diejenigen, die wegen Cannabisdelikten inhaftiert waren, wurden freigelassen, und ein regelrechter Cannabis-Tourismus bescherte dem Land steigende Einnahmen. Schätzungen der thailändischen Handelskammer zufolge lagen die Einnahmen bei fast 800 Millionen US-Dollar. Eine beträchtliche Summe für das arme Land. Die Prognose für 2030 lag sogar bei bis zu neun Milliarden US-Dollar.
Mehr als eine Million Thailänder beantragten Anbaulizenzen, und das aus gutem Grund: Der Gewinn pro Fläche ist beim Cannabisanbau etwa 60-mal höher als beim Reisanbau. Tausende Cannabisläden schossen wie Pilze aus dem Boden. Cannabis wurde zu einem bedeutenden wirtschaftlichen Faktor für das Land. Doch damit ist wohl Ende des Jahres Schluss.
Der Konsum von Cannabis soll wieder verboten werden, mit einer einzigen Ausnahme: dem Einsatz zu medizinischen Zwecken, so Thailands Gesundheitsminister Cholnan Srikaew. Bei illegalem Anbau drohen wieder mehrere Jahre Haft. Hintergrund der Kehrtwende sind nach einer Studie des Gesundheitsministeriums dramatisch gestiegene Fallzahlen von Menschen, die sich wegen psychischer Probleme nach Cannabiskonsum in Behandlung begeben mussten - von 37.000 im Jahr 2022 auf 61.000 im vergangenen Jahr, wie von der Nachrichtenagentur AP zitiert.
Thailändische Medien berichten zudem von einem wachsenden illegalen Cannabiskonsum bei Minderjährigen und einem starken Anstieg von Straftaten unter Drogeneinfluss. Offizielle Zahlen dazu liegen jedoch nicht vor.
Trotz seiner Legalisierung und der damit verbundenen positiven wirtschaftlichen Auswirkungen birgt der Cannabiskonsum nach wie vor gesundheitliche Risiken. Langfristiger und übermäßiger Gebrauch kann zu Abhängigkeit führen, insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, da ihr Gehirn noch in der Entwicklung ist. Studien zeigen auch, dass regelmäßiger Cannabiskonsum das Risiko für psychische Gesundheitsprobleme wie Angstzustände, Depressionen und Psychosen erhöhen kann. Darüber hinaus kann das Rauchen von Cannabis ähnliche Risiken wie das Rauchen von Tabak bergen, wie z. B. Atemwegserkrankungen und ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Während viele Menschen Cannabis als eine vergleichsweise harmlose Droge betrachten, ist es wichtig, die potenziellen Risiken und Auswirkungen eines übermäßigen Konsums zu berücksichtigen.