Jeder kennt das, das Gläschen Rotwein am Abend zum oder nach dem Abendessen, manchmal dürfen es auch gerne mal zwei Gläser sein... Der Übergang vom gelegentlichen Alkoholkonsum zum problematischen oder süchtigen Verhalten ist ein vielschichtiger Prozess, der von mehreren Dingen beeinflusst wird. Um einen Eindruck zu bekommen, ab wann der Genuss von Alkohol zur Sucht wird, müssen wir verschiedene Aspekte wie biologische, psychologische, soziale und Verhaltensfaktoren berücksichtigen. Im Folgenden werde ich jeden dieser Aspekte detaillierter betrachten.
1. Biologische Faktoren
Die genetische Veranlagung spielt eine bedeutende Rolle bei der Anfälligkeit für Alkoholabhängigkeit. Studien haben gezeigt, dass Menschen, deren Eltern oder Geschwister Alkoholprobleme haben, ein höheres Risiko für eine Abhängigkeit haben. Zusätzlich beeinflussen individuelle Unterschiede in der Neurochemie des Gehirns die Reaktion auf Alkohol und können die Entwicklung von Suchtverhalten beeinflussen.
Die Wirkung von Alkohol im Gehirn beruht auf der Freisetzung von Neurotransmittern wie Dopamin, die für das Belohnungssystem des Gehirns wichtig sind. Bei manchen Menschen können bestimmte genetische Variationen zu einer stärkeren Freisetzung von Dopamin führen, was zu einem erhöhten Verlangen nach Alkohol führt und die Entwicklung einer Abhängigkeit begünstigt. Die Freisetzung von Dopamin kann übrigens auch das Verlangen nach Zigaretten, Süssigkeiten, Chips usw. verstärken.