Fehlurteile vor Gericht sind ein Phänomen, das in sämtlichen Rechtsgebieten auftreten kann. Von Strafrecht über Zivilrecht bis hin zu Arbeits- oder Verwaltungsrecht – jede gerichtliche Entscheidung birgt das Risiko eines Irrtums. Obwohl das Ziel der Justiz stets die Wahrheitsfindung und die Gewährleistung von Gerechtigkeit ist, bleibt sie ein System, das von Menschen gestaltet und somit fehleranfällig ist. Die Folgen solcher Fehlurteile können gravierend sein, nicht nur für die unmittelbar Betroffenen, sondern auch für die Gesellschaft und das Vertrauen in die Rechtsstaatlichkeit.
Wie häufig kommen Fehlurteile vor?
Die genaue Zahl von Fehlurteilen ist schwer zu ermitteln, da diese oft nicht erkannt oder korrigiert werden. Schätzungen zu Strafurteilen (etwa in den USA oder Großbritannien) gehen davon aus, dass 1–4 % der Verurteilungen Fehlurteile sein könnten. In Deutschland dürften die Zahlen ähnlich aussehen. Doch auch in anderen Rechtsgebieten ist die Dunkelziffer hoch. In Zivilverfahren, etwa bei Schadenersatzklagen, kann ein Fehlurteil finanzielle Existenzen zerstören, während im Familienrecht eine falsche Entscheidung über Sorgerechtsfragen das Leben von Kindern und Eltern dramatisch beeinflusst.
Ursachen von Fehlurteilen
Die Gründe für Fehlurteile variieren je nach Rechtsgebiet, weisen jedoch einige gemeinsame Muster auf: