Was Parteien, Koalitionen und die Demokratie noch mit den tatsächlichen Wünschen und Bedürfnissen der allgemeinen Bevölkerung zu tun haben
In einer Demokratie sollte die Politik die Interessen und Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger widerspiegeln. Doch immer mehr Menschen fühlen sich von etablierten Parteien und politischen Institutionen nicht mehr vertreten. Die Frage stellt sich, inwieweit Parteien und Koalitionen noch den tatsächlichen Willen der Bevölkerung repräsentieren und wie demokratische Systeme darauf reagieren können.
1. Parteien und ihre Entfremdung von der Bevölkerung
Parteien sind traditionell das Bindeglied zwischen Bürgern und politischer Macht. Sie formulieren Programme, werben um Wählerstimmen und setzen politische Vorhaben um. Doch in vielen Ländern zeigt sich eine zunehmende Entfremdung zwischen Parteien und Wählerschaft:
Programmdifferenzen und Wählertäuschung: Viele Bürger erleben, dass Wahlversprechen nicht eingehalten oder nach der Wahl stark verändert werden. Dies führt zu einem Vertrauensverlust in politische Parteien. Sie empfinden, dass die Politik nicht mehr ihre Anliegen vertritt, sondern sich nach Koalitionszwängen oder wirtschaftlichen Interessen richtet. Dadurch entsteht das Gefühl, dass Wahlen kaum Einfluss auf tatsächliche politische Entscheidungen haben.