Der technologische Fortschritt könnte uns bald buchstäblich um die Ohren, bzw. den Rücken fliegen. Experten prognostizieren, dass wir in einigen 100 Jahren einen buckligen Rücken, einen verkürzten Hals, eine Krallenhand, ein kleineres Gehirn und möglicherweise sogar ein zweites Augenlid haben werden. Dies seien Folgen unserer übermäßig gebeugten Haltung und der hohen Lichteinwirkung, weil wir ständig auf unser Smartphone, unser Tablet oder auf unseren Laptop u. PC schauen.
Wenn wir morgens aufstehen, schauen wir sofort auf unser Handy, um zu sehen was es Neues gibt. Das setzt sich dann häufig beim Frühstücken fort. Auf dem Weg zum Bus checken wir die neuesten E-Mails. An der Bushaltestelle sitzen wir natürlich in gebeugter Haltung und schauen, wer uns geschrieben hat. Im Bus sitzen wir mit geneigtem Kopf und treiben uns in den sozialen Netzwerken herum oder beschäftigen uns mit Gaming. Im Büro haben wir einen großen PC-Bildschirm, in den wir dann 8 Stunden hineinblicken, währenddessen sich unsere gekrümmten Hände über die Tastatur bewegen. Zwischendurch schauen wir immer wieder auf unser Smartphone, welches neben uns liegt, wir könnten ja schließlich etwas verpassen. Endlich Frühstückspause, wir legen uns kurz auf unserem Stuhl nach hinten, essen etwas und schon beugen wir uns wieder nach vorne und hängen erneut am Handy. Selbst wenn wir für einige Minuten unseren Stuhl verlassen, ist unser Smartphone der ständige Wegbegleiter, auf das wir ständig schauen. Und so geht das den ganzen Tag weiter bis wir uns abends in unser Bett legen und das Akkukabel in unser Handy einstöpseln. Natürlich erst nachdem wir darauf nochmal alles gecheckt haben. So geht das Tag für Tag, Woche für Woche Monat für Monat und Jahr für Jahr.
Irgendwann wird uns jemand sagen, dass irgendetwas mit unserer Haltung nicht stimmt, unser Rücken krumm und der Kopf nach vorne verschoben ist. Selbst merken wir das nämlich nicht, weil der Prozess schleichend voran schreitet. Das ist dann der Zeitpunkt, an dem es definitiv zu spät sein dürfte…
Sprechen wir zunächst über den Buckel. Die schlechte Angewohnheit, unentwegt nach unten zu schauen, gleich ob auf das Smartphone oder den PC, wird die allgemeine Körperhaltung extrem negativ beeinflussen und die Form der menschlichen Wirbelsäule verändern. Der Hals wird dieser Änderung Folgen, indem er sich nach vorne verschiebt. Der Nacken benötigt bei gebeugtem Rücken viel zusätzliche Kraft, um den Kopf stabil zu halten und zu stützen. Er muss demzufolge kräftiger und dicker werden, um dieser Herausforderung der anhaltenden Anstrengung standzuhalten zu können.
Forscher gehen sogar davon aus, dass Menschen bis zum Jahr 3000 ein zweites Augenlid haben werden, welches die Augen vor künstlichem Licht, das von technischen Geräten und Büroraumbeleuchtung ausgeht, schützen muss.
Durch das viele Tippen können unsere Hände zu echten Krallen werden. Aufgrund von Überbeanspruchung würden sich unsere Hände nach und nach krümmen.
Sprechen wir nun über den sog. PC- und Handybuckel, früher wurde er auch als Witwenbuckel bezeichnet und hauptsächlich mit älteren Frauen in Verbindung gebracht. Dieser lässt sich an einer deutlich sichtbaren Krümmung der Wirbelsäule erkennen. Heute sind Männer genauso anfällig für die Entwicklung eines runden und krummen Rückens. Die gekrümmte Wirbelsäule, welche medizinisch als Kyphose bezeichnet wird, tritt normalerweise langsam im Laufe der Jahre auf und ist die Folge einer schlechten Körperhaltung und des häufigen Beugens des Rückens. In der heutigen Zeit ist sie wesentlich darauf zurückzuführen, dass wir unentwegt auf elektronische Bildschirme schauen.
Natürlich ist es sinnvoll und besser, einem Rundrücken vorzubeugen, als ihn später zu behandeln. Falls er sich sich jedoch bereits bei Ihnen entwickelt haben sollte, können Sie einige Schritte unternehmen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und möglicherweise umzukehren. Ihr Arzt und ihr Physiotherapeut kann Ihnen Tipps geben und Techniken zeigen, um Ihre Wirbelsäule wieder aufzurichten und nach Möglichkeit in die ursprüngliche Stellung zurückzuführen.
Wie kommt es aber genau zu einem PC- und Handybuckel und welche Schritte kann man unternehmen, dass es erst gar nicht so weit kommen muss?
Zu den häufigsten Ursachen zählen insbesondere die häufige gebeugte Haltung nach vorne, um beispielsweise auf das Smartphone oder den PC zu blicken, sich gekrümmt über die Tastatur zu beugen und in schlechter Haltung über einen längeren Zeitraum auf dem Stuhl zu sitzen. Mit zunehmenden Alter werden die Muskeln des mittleren Rückens nach und nach schwächer, was die Entstehung eines Buckels begünstigt. Daneben gibt es noch weitere mögliche Ursachen, zum Beispiel Osteoporose oder der eher seltene Rundrücken von Geburt an.
Die beste Vorbeugung gegen die Entstehung eines krummen Rücken ist eine aufrechte und gerade Körperhaltung. Die ständige Belastung an Ihren Wirbeln durch eine gekrümmte Körperhaltung belastet Ihren Rücken und führt zum unliebsamen Rundrücken. Daneben entstehen häufig Schmerzen im Nacken und oberen Rücken. Auch Kopfschmerzen und Müdigkeit können die Folge einer schlechten Körperhaltung sein.
Zur Vermeidung der Entstehung eines runden Rückens und zur Verbesserung der Körperhaltung sollten Sie folgende Tipps befolgen:
1. Reduzieren Sie deutlich die Zeit, in der sie nach vorne gebeugt und mit krummen Rücken auf Ihr Smartphone, Ihren Laptop oder sonstiges Gerät blicken.
2. Dehnen Sie sich morgens und mehrmals über den Tag verteilt, um Ihren Rücken zu lockern. Ziehen Sie dabei die verspannten Rückenmuskeln und Ihre Schultern nach hinten und nach oben.
3. Stärken Sie Ihre obere Rückenmuskulatur mit einfachen täglichen Übungen zur Kräftigung.
4. Machen Sie mindestens 2x in der Woche Krafttraining für den gesamten Körper. Das verbessert die Knochendichte und stärkt die Knochen. Die gesamte Körperhaltung wird sich verbessern.
5. Nehmen Sie ausreichend Kalzium und Vitamin D zu sich, das hilft zur Vorbeugung gegen Knochenschwund (Osteoporose).
6. Vermeiden Sie möglichst Medikamente, die Ihre Knochendichte verringern können. Sprechen Sie in jedem Fall mit Ihrem Arzt.
7. Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen. Achten auf eine ausreichende Zufuhr an Proteinen.
8. Rauchen Sie nicht, denn Nikotin löst Kalzium aus Ihren Knochen. Dies führt zu einem höheren Risiko zur Buckelbildung.
9. Nehmen Sie beim Autofahren eine aufrechte Sitzhaltung ein. Stellen Sie die Sitzlehne möglichst aufrecht und gerade, sodass Ihr Kopf und der Nacken gerade bleiben. Ihre Arme sollten das Lenkrad gut erreichen können, ohne die Schultern dabei nach vorne zu schieben.
10. Gehen Sie regelmäßig Schwimmen. Dies wirkt der Buckelbildung ganz hervorragend entgegen.
Ob Sie einen PC- und Handybuckel entwickeln werden, hängt sehr davon ab, wie intensiv Sie weiterhin die typischen Verhaltensweisen im Umgang mit Smartphones und Computern fortführen. Sie haben jetzt vielleicht noch die Gelegenheit, wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen und die schädliche Entwicklung zu Gunsten Ihrer Gesundheit zu beeinflussen. Die vorgestellten Maßnahmen zur Vorbeugung und zur Vermeidung eines Rundrückens verbessern nicht nur Ihr Aussehen, sondern tragen auch in hohem Maße dazu bei, dass Sie sich in Ihrem Leben besser fühlen.
Interessanter Studiebericht zu diesem Thema: The Work Colleague Of The Future (Der Arbeitskollege der Zukunft)
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