Der vor vielen Jahren aus Deutschland in die USA ausgewanderte Milliardär Andreas von Bechtolsheim zeigt sich äußerst kritisch gegenüber der deutschen Bürokratie bei Gründungen von Unternehmen. Der Unternehmer hat es im Silicon Valley, das ausgesprochen gute Voraussetzungen zur Firmengründung bietet, zum Selfmade-Milliardär gebracht. In Deutschland war das Klima für Start-ups damals so schlecht wie heute.
In seiner ursprünglichen Heimat Deutschland engagiert sich der Investor bisher so gut wie gar nicht. Zeit seines Lebens hat er bereits in mehr als 100 Firmen investiert, aber nur vereinzelt in deutsche Unternehmen, weil er die deutsche Bürokratie als sehr kompliziert und abschreckend empfindet. Die Bürokratie, der Papierkrieg und einige andere Dinge in Deutschland machen überhaupt keinen Sinn. In den USA sei es viel einfacher in Firmen zu investieren. Im Übrigen würden sich sehr wenige amerikanische Investoren an deutschen Unternehmen beteiligen. Weil in Deutschland alles viel zu kompliziert ist, möchte der Tech-Unternehmer nicht in deutsche Start-ups investieren. Dies läge allerdings nicht an der Qualität der Start-ups, seine Motivation für Investitionen an deutschen Firmen scheitere schlichtweg an der deutschen Bürokratie. Zwar habe Deutschland sehr gut ausgebildete Fachleute und die notwendige technische Expertise, was die Voraussetzung für Investitionen bildet, aber er sei nicht Willens, die hohen Hürden der deutschen Bürokratie zu überwinden. So sei der Stand in der elektronischen Verarbeitung von Dokumenten in Deutschland aus dem letzten Jahrhundert. In anderen Ländern sei es sehr viel einfacher, sich über Grenzen hinweg an Unternehmen zu beteiligen. Er findet es bedauerlich, dass Deutschland im digitalen Zeitalter so hinterher hinkt.
Andreas von Bechtolsheim gehört laut dem New Yorker Wirtschaftsmagazin Magazin Forbes mit einem Vermögen von knapp 12 Milliarden US Dollar zu einem der reichsten Deutschen. 1977 zog der gebürtige Bayer nach Kalifornien und gründete im Silicon Valley das Unternehmen Sun Microsystems. Jahre später stieg er als einer der ersten Investoren mit einem Kapital von 100.000 US Dollar bei Google ein, was wohl seine beste oder eine seiner besten Investitionen überhaupt gewesen sein dürfte.
Von Bechtolsheim hält das Silicon Valley in Kalifornien für den besten Ort der Welt zum Gründen. Sein bester Rat an junge Gründer: Wandert zum Gründen in die USA aus! Dort sei die Möglichkeit einfach viel größer, für die Gründung und für das Unternehmen Risikokapital einzutreiben.
Titelbild von Norbert Stuhrmann, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
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